Delitzsch: Eine Stadt mit Vergangenheit – eine Stadt mit Zukunft

Delitzsch ist im Herzen von Mitteldeutschland gelegen. In punkto Einwohnerzahl handelt es sich um die größte Stadt im Landkreis Nordsachsen und um die viertgrößte Stadt im Ballungsraum Leipzig-Halle. Delitzsch hat in punkto Lebensqualität sowohl den Einwohnern als auch den Besuchern einiges zu bieten. Das reichhaltige Kultur- und Freizeitangebot, das verführerische Ambiente der denkmalgeschützten Altstadt und die zahlreichen Ausflugsziele in der unmittelbaren Umgebung sorgen für viel Abwechslung.

Geschichte: Von einer bäuerliche Besiedlung in der Jungsteinzeit bis hin zur Stadt Delitzsch

Dort wo heute die Stadt Delitzsch zu finden ist, haben sich schon in der grauen Urzeit Menschen niedergelassen. Archäologische Spuren auf dem Stadtgebiet deuten auf eine bäuerliche Besiedlung in der Jungsteinzeit hin. Der älteste Überrest aus dieser Zeit ist im August 2003 bei Ausgrabungen am Ortsausgang des benachbarten Zschernitz gefunden worden. Hierbei handelt es sich um das Fragment eines Idols aus der Zeit von 5100 v. Chr., das einer frühbäuerlichen Kultur zuzuordnen ist. Mit “Wikardus de Dielce” wird Delitzsch Anno 1166 erstmals in einer Urkunde genannt – 1291 fand Delitzsch schließlich als Stadt Erwähnung. Im 17. und 18. Jahrhundert entwickelte sich Delitzsch zur kurfürstlichen Residenz. Die sehr gut erhaltene Altstadt mit ihren Plätzen, Bürger- und Patrizierhäusern, Stadttürmen, dem Barockschloss und der Stadtbefestigung legt vom Reichtum der Stadt im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit Zeugnis ab.

In Delitzsch wird Kultur groß geschrieben

Beim Peter und Paul Fest wird der 30 jährige Krieg nachgestellt.

Beim Peter und Paul Fest wird der 30 jährige Krieg nachgestellt.

Delitzsch hat eine bewegte Geschichte auf dem Buckel, blickt aber in eine verheißungsvolle Zukunft. Gemütliche Gaststätten und Cafés laden zum Verweilen und Genießen ein. Kredenzt werden vor allem regionale, sächsische Gerichte und exquisite Back- und Konditorwaren. Es ist eine Wonne, sich durch die wunderschöne Altstadt, das Barockschloss und die vielen kleinen Straßen und Gassen treiben und direkt ins Mittelalter hineinversetzen zu lassen. Immer mehr Urlauber zieht es in dieses touristische Kleinod in Nordsachsen. Das jährlich in Delitzsch stattfindende Stadtfest, das auf dem historischen Peter & Paul-Markt gründet, gilt als die Krönung der kulturellen Veranstaltungen. Im Mittelalter zählte der Peter & Paul-Markt zu den drei Jahrmärkten, die in der Stadt abgehalten wurden. Heute wird das Stadtfest als ein festlicher Höhepunkt im städtischen Leben angesehen. Der Peter & Paul-Markt wird seit dem Jahr 1990 mit dem Stadtfest verbunden. Geboten wird mitunter

  • ein Markt mit Gauklern und Spielleuten, Händlern und Handwerkern,
  • Ess- und Schankbuden nach historischem Vorbild und
  • Darstellungen von Personen und Ereignissen aus der Stadt- und Landesgeschichte, die den exklusiven Reiz und die Besonderheit des Festes ausmachen.

Veranstaltungen in DelitschDes Weiteren laden immer wieder Ausstellungen im  Museum, Lesungen in der Bibliothek und Konzerte viele Delitzscher und die Besucher der Stadt zum Zuhören, Zusehen und Staunen ein. Zu den städtischen Kultureinrichtungen zählen das Bürgerhaus, der Schlosskeller, die Pfarrscheune und die Theaterakademie.

Das Barockschloss Delitzsch

Eine der bedeutendsten historischen Bauten der Stadt ist ohne Frage das Barockschloss Delitzsch. Es ist am nordwestlichen Ende der Altstadt gelegen und eines der ältesten Schlösser Sachsens. Das denkmalgeschützte Gebäude besteht aus einem Herrenhaus und einem Schlossturm. In den Jahren 1389 bis 1391 ließ Wilhelm I. von Meißen eine mittelalterliche Wasserburg errichten, deren Turm bis zum heutigen Tage der Zeit getrotzt hat. Sein heutiges Aussehen erhielt das Schloss aber erst im 17. Jahrhundert. Im Inneren des Barockschlosses Delitzsch finden sich ein Museum, eine Touristeninformation, das Standesamt und die Kreismusikschule vor. Eine historische Besonderheit ist auch der Barockgarten am Schloss.

 Naherholungsgebiete, Seen und Naturschutzareale im Wandel der Zeit

Doch in Delitzsch kommen nicht nur Geschichtsfreunde und Kulturinteressierte auf ihre Kosten, sondern auch all jene, die sich inmitten einer wunderschönen Naturlandschaft am wohlsten fühlen. Delitzsch liegt nämlich inmitten einer neu entstandenen Seenlandschaft, die sich durch viele Erholungs- und Sportmöglichkeiten auszeichnet. Dort, wo noch vor einigen Jahren Braunkohletagebaue das Landschaftsbild bestimmten, finden sich nun Naherholungsgebiete, Seen und Naturschutzareale. Radfahrer, Wanderer und Wasserratten können quasi dabei zusehen, wie eine Landschaft sich zum Positiven hin verändert – und dabei ein breitgefächertes Freizeitangebot nutzen.

Die Natur erobert ihr Reich zurück

Im Norden der Stadt bilden der Paupitzscher See und seine Uferregionen ein ca. 143 Hektar großes Naturschutzgebiet. Seit der Einstellung des Braunkohleabbaus um 1980 hat sich diese Region zu einem europaweit bedeutsamen Fauna-Flora-Habitat entwickelt. Zahlreiche seltene floristische und faunistische Spezialisten sowie Pionierarten haben hier einen ungestörten Lebensraum gefunden. Dazu zählen Vertreter von

  • Brutvogelarten
  • Insektenarten
  • Amphibienarten und Reptilienarten

Das Landschaftsschutzgebiet Loberaue mit einer Fläche von 900 Hektar erstreckt sich vom südlichen Rand der Goitzsche, entlang des Lobers, bis hin zur Schladitzer Bucht. Teile des etwa 2800 Hektar umfassenden und länderübergreifenden LSG Goitzsche fallen auf das Stadtgebiet.

Vergangenheit und Moderne im Einklang

Delitzsch setzt auf das historische Erbe, hat den Blick aber Richtung Zukunft gerichtet. Das typische kleinstädtische Flair bietet im behutsam sanierten Stadtzentrum, aber auch am Rande der Stadt attraktives Wohnen für Mieter und Immobilieneigentümer. Alle Schulformen bis zum Gymnasium sind vertreten. Delitzsch gilt als Wirtschaftsstandort mit hervorragendem Potential. Vorrangig ist die Stadt vom Mittelstand und Handwerk geprägt und der regionale Arbeitsmarkt zeigt sich mittlerweile dynamisch. Die Klinik Delitzsch, der Kreiskrankenhaus Delitzsch GmbH wurde von 2005 bis 2008 umfassend erweitert und modernisiert.

Wanderungen in Delitzsch

Die Stadt Delitzsch übt nicht nur aufgrund der schönen Altstadtanlage, die heute unter Denkmalschutz steht, einen großen Reiz aus. Auch in punkto Natur weiß die schmucke City zu überzeugen. Die riesige, neu entstandene Seenlandschaft gilt als Wanderparadies. Dort, wo einst dem Braunkohle-Tagebau nachgegangen wurde, sind attraktive Erholungs- und Naturschutzgebiete entstanden. Wanderungen in Delitzsch und Umgebung sind für Naturfreunde ein wahrer Genuss. 

 

Wandern macht in der Gruppe immer mehr Spaß.

Wandern macht in der Gruppe immer mehr Spaß.

Eine Landschaft im Wandel

Wenige Kilometer nördlich der Messestadt Leipzig beginnt das Delitzscher Land. Es erstreckt sich über die große Kreisstadt Delitzsch mit ihrer historischen Altstadt bis an die Dübener Heide und den südlichen Teil des Landschaftsschutzgebietes Goitzsche. Die Straße der Braunkohle zieht sich quer durch das Delitzscher Land. Und dort, wo noch vor einigen Jahren Braunkohletagebaue das Landschaftsbild bestimmten, entstehen nun Naherholungsgebiete, Seen und Naturschutzareale. Es ist besonders interessant und aufregend, eine Landschaft im Wandel erleben. Radfahrer, Wanderer und Wasserratten können von zahlreichen Angeboten touristischer Dienstleister profitieren.

Mühlenfreunde aufgepasst!

Wer ein Faible für Mühlen hat, kommt im Raum Delitzsch auch auf seine Kosten. Zahlreiche Wanderungen in Delitzsch führen an alten, verwunschenen Mühlen vorbei. Im Verein  Mühlenregion Nordsachsen haben sich Müller und Besitzer von über 20 Mühlen, von der Bockwindmühle über die Turmwindmühle bis zur Wassermühle, zusammengeschlossen, um in Bezug auf den menschlichen Erfindergeistes Zeugnis abzulegen. Nicht nur Wanderer können in jeder Gemeinde im Delitzscher Land ihrem liebsten Hobby nachgehen, sondern auch Pferdenarren. Zahlreiche Reitsportvereine und Reiterhöfe stehen zur Verfügung.

Zwei Wanderwege zum Verlieben

 

      • Der Grabschützer See: Der naturnahe Rundweg um den Grabschützer See führt an zahlreichen Findlingen vorbei. Entlang des Weges berichten die Lehrpfadstationen über die Kohleentstehung, den Abbau der Braunkohle, die besondere Naturausstattung und die zukünftige Entwicklung dieser Bergbaufolgelandschaft.
      • Der Mühlenweg zwischen Delitzsch und Eilenburg führt Wanderer und Radfahrer auf einer 26 Kilometer langen Strecke von Delitzsch über Beerendorf, Hohenroda, Wölkau, Boyda, Kämmereiforst, Pressen, Zschettgau und Kospa nach Eilenburg. Die Bockwindmühle in Hohenroda hat am Sonntag seine Pforten geöffnet und nach vorheriger Anmeldung kann dort sogar selbst Brot gebacken werden.